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Wald und Forstwirtschaft

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(© SBS)

Die Zielzustandskarte für den Waldumbau ist das Resultat der waldbaulichen Bewertung auf Basis der forstlichen Standortinformationen (zu Boden, Wasserhaushalt, Nährstoffverfügbarkeit u. reliefbedingter Strahlungsexposition), der Klimagliederung für die Periode 1971-2000 und vegetationsökologisch hergeleiteter Leitbaumarten. Die Zielzustände sind nach den dominierenden Hauptbaumarten benannt, jedoch grundsätzlich als Baumartenmischungen angelegt. Mit fortschreitendem Klimawandel und sich ändernden Standortseigenschaften (z.B. Wasserhaushalt) muss die Zielzustandskarte periodisch angepasst werden.

Karte der Zielzustände des Waldumbaus in Sachsen.
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(© SBS Klabes)

Ein arten- und strukturreicher Wald schafft vielseitige Biotope für eine Vielzahl von Lebenwesen.

Heranwachsende zweite Schicht Laubbäume im nadelbaumdominierten Wald.
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(© SBS Gerstenberger)

Strukturreichtum heißt: Bäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten wachsen nahe beieinander.

Bild eines diversifizierten Laubbaumbestandes mit Bäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten
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(© SBS Gerstenberger)

Die Eiche: sie wird in den künftigen Wäldern eine wichtige Rolle spielen.

Heranwachsende Eiche.

Sich ändernde klimatische Standortbedingungen und die Zunahme flächenhafter Schadereignisse stellen die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen (→ Klimafolgen).

Die entscheidende und nachhaltige Gegenmaßnahme ist der langfristige und kontinuierliche Waldumbau der heute noch oft dominierenden Nadelholzreinbestände hin zu naturnahen und langfristig klimastabilen Mischwäldern mit einem hohen Laubbaum- und Tannanteil.

Im Zuge der Klimaveränderungen werden sich die Grenzen der forstlichen Klimaareale deutlich verschieben sowie die Baumartenzusammensetzung und Waldvegetation sich stark verändern. Insbesondere für Teile des nordsächsischen Tieflands ist eine Entwicklung von potenziellen Waldzuständen (z. B. Trockenwäldern) zu erwarten, die aus historischer Zeit für Sachsen nicht bekannt sind und für die es auch in der Waldvegetation Europas kaum geeigneten Vorbilder gibt.

Bäume und Wälder wachsen und entwickeln sich nur sehr langsam, so dass Wirkungen und Erfolge von Maßnahmen erst nach beträchtlichen Reaktionszeiten sicher bewertet werden können. Investitionen in Waldumbaumaßnahmen müssen daher auf der Grundlage aktueller Erkenntnisse und Wahrscheinlichkeiten sorgfältig abgewogen werden.

Folgende Maßnahmen unterstützen den Wald im Hinblick auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels:

  • Gegen die steigende Waldbrandgefahr (insbes. Im Tiefland) können Struktur- und Erschließungsmaßnahmen helfen.  So dämmen Waldbrandschutzriegel aus stärker beschattenden Arten die  Bodenvegetation ein, was Bodenfeuern die Grundlage für eine rasche Ausbreitung entzieht. Des Weiteren gehören hier  auch gepflügte Wundstreifen, Feuerlöschteiche, intakte Erschließungen und Zugangswege für die Feuerwehr dazu.
  • Momentan werden aufwändig Moore wieder vernässt. Neben dem Naturschutzaspekt hat dies eine sehr positive Wirkung auf die Stabilisierung des Landschaftswasserhaushaltes. Dem dienen auch Stilllegungen noch vorhandene Entwässerungsgräben und Maßnahmen, das Wasser möglichst lange in der Fläche zu halten.
  • Durch bodenschonenden Technikeinsatz und Bodenschutzkalkungen soll der Boden als porenreicher Lebensraum für Mikroorganismen und Wurzeln erhalten bzw. wieder regeneriert werden. Je besser sein Zustand und seine Durchwurzelung sind, umso besser sein Wasseraufnahmevermögen, was der Stabilisierung des Ökosystems, der Trinkwasserversorgung und dem Hochwasserschutz zu Gute kommt.

Die Kaskadennutzung von Holz, also der vorrangige Einsatz in möglichst langlebigen Holzprodukten und die weitgehende Begrenzung der energetischen Holznutzung auf Abfall- und Restprodukte, zielt auf eine möglichst und langfristige Bindung des atmosphärischen Kohlenstoffs ab. Holz ist ein wichtiger, kaum zu ersetzender Rohstoff für die Bioökonomie und eine klimaneutrale Wirtschaft.

Dazu ist es notwendig den Holzeinschlag auf einem nachhaltigen Niveau zu sichern und zu steigern und die Baumartenpalette als eine Voraussetzung zur Herstellung vielfältiger Holzprodukte zu verbreitern. Darüber hinaus ist anzustreben die Nutzung von natürlichen und innovativen Baustoffen zu intensiveren.

Folgende Maßnahmen stellen, neben dem Waldumbau, gute Beispiele für die Anpassung der Forstwirtschaft an die Folgen des Klimawandels dar:

Moorschutz ist auch Klimaschutz

© SBS Hovorková

Moore sind wertvolle Lebensräume und großartige Wasser- und Kohlenstoffspeicher. Das grenzüberschreitende Projekt Moorevital verbessert die Lebensräume moortypischer Pflanzen und Tiere von ehemals entwässerten Mooren des Erzgebirgskamms und leistet zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz, sowie zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes.

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