Blockierende Wetterlagen

Projektlaufzeit: 11/2019 bis 02/2024

Projektziele

Analyse von klimatologischen Trends aus Gegenwart und Zukunft für die Wetterextreme Hitzeperioden und Vb-Starkregenereignisse sowie flautenreiche Perioden in Sachsen, deren Ursache quasi-stationäre atmosphärische Zustände sind.

Projektergebnisse

Blockierende Wetterlagen (sog. Blocking) beschreiben quasi-stationäre Hochdruckgebiete in mittleren und hohen Breiten. Blocking ist ursächlich bzw. verstärkend für Wetter- und Klimaextreme.

  • Von 1900 bis 2010 Blocking-Zunahme von ca. 25 Tagen auf ca. 35 Tage pro Jahr, mit stärksten Zunahmen im Frühling und Sommer.
  • Ursachen für die Variabilität in der Blocking-Häufigkeit sind Änderungen der Meeresoberflächentemperatur im Nordatlantik sowie der Schneebedeckung in Eurasien und Meereisbedeckung in der Barents-Kara-See.
  • Unter Annahme eines pessimistischen Treibhausgas-Emissionsszenarios (SSP5-8.5) wurde für die Zukunft eine Abnahme der Blocking-Häufigkeit im Ensemblemittel projiziert. Die zukünftige Entwicklung der Blocking-Häufigkeit unterliegt Unsicherheiten.
  • Hitzewellen haben den stärksten Zusammenhang mit Blocking im Vergleich zu Starkregen und Flauten.
  • Hitzewellen treten mit Blocking deutlich häufiger auf als ohne Blocking. Schwerpunkt der Blocks ist Mitteleuropa.
  • Mit einem starken Temperaturanstieg nimmt der Einfluss von Blocking auf Hitzewellen zukünftig deutlich ab.
  • In Ostdeutschland tritt Starkregen aus Tiefdruckgebieten mit Vb-Zugbahn (vgl. 1997 Oderhochwasser, 2002 Sachsen) bevorzugt bei Blocking über Osteuropa auf.
  • Die Häufigkeit von Flauten ist durch Blocking über dem nördlichen Mitteleuropa und der Nordsee erhöht.
  • Der Zusammenhang ist hier in den Monaten mit niedrigem Sonnenstand (Oktober-Februar), der bezüglich Dunkelflauten besonders kritisch ist, stärker ausgeprägt ist als im Jahresmittel.
  • Beim Entwurf von Anpassungsstrategien sollten sich Akteure der Klimaanpassung an den simulierten Extremen (Randperzentile) anstatt an Mittelwerten eines Projektionsensembles orientieren.

Projektpartner

  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Institut für Atmosphäre und Umwelt

Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Fachzentrum Klima

Leitung Dr. Johannes Franke

Telefon: 0351 2612-5500

Öffentlichkeitsarbeit Katja Rühle

Telefon: 0351 2612-5506

E-Mail: FachzentrumKlima.lfulg­@smekul.sachsen.de

Twitter: LfULG Twitter

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