Blockierende Wetterlagen
Projektlaufzeit: 11/2019 bis 02/2024
- 12. September 2024 »Wetterextreme aus blockierenden Wetterlagen für Sachsen« Einmaliger Gastbeitrag zur Online Sprechstunde: Eine Stunde fürs Klima - hier anmelden.
Projektziele
Analyse von klimatologischen Trends aus Gegenwart und Zukunft für die Wetterextreme Hitzeperioden und Vb-Starkregenereignisse sowie flautenreiche Perioden in Sachsen, deren Ursache quasi-stationäre atmosphärische Zustände sind.
Projektergebnisse
Blockierende Wetterlagen (sog. Blocking) beschreiben quasi-stationäre Hochdruckgebiete in mittleren und hohen Breiten. Blocking ist ursächlich bzw. verstärkend für Wetter- und Klimaextreme.
- Von 1900 bis 2010 Blocking-Zunahme von ca. 25 Tagen auf ca. 35 Tage pro Jahr, mit stärksten Zunahmen im Frühling und Sommer.
- Ursachen für die Variabilität in der Blocking-Häufigkeit sind Änderungen der Meeresoberflächentemperatur im Nordatlantik sowie der Schneebedeckung in Eurasien und Meereisbedeckung in der Barents-Kara-See.
- Unter Annahme eines pessimistischen Treibhausgas-Emissionsszenarios (SSP5-8.5) wurde für die Zukunft eine Abnahme der Blocking-Häufigkeit im Ensemblemittel projiziert. Die zukünftige Entwicklung der Blocking-Häufigkeit unterliegt Unsicherheiten.
- Hitzewellen haben den stärksten Zusammenhang mit Blocking im Vergleich zu Starkregen und Flauten.
- Hitzewellen treten mit Blocking deutlich häufiger auf als ohne Blocking. Schwerpunkt der Blocks ist Mitteleuropa.
- Mit einem starken Temperaturanstieg nimmt der Einfluss von Blocking auf Hitzewellen zukünftig deutlich ab.
- In Ostdeutschland tritt Starkregen aus Tiefdruckgebieten mit Vb-Zugbahn (vgl. 1997 Oderhochwasser, 2002 Sachsen) bevorzugt bei Blocking über Osteuropa auf.
- Die Häufigkeit von Flauten ist durch Blocking über dem nördlichen Mitteleuropa und der Nordsee erhöht.
- Der Zusammenhang ist hier in den Monaten mit niedrigem Sonnenstand (Oktober-Februar), der bezüglich Dunkelflauten besonders kritisch ist, stärker ausgeprägt ist als im Jahresmittel.
- Beim Entwurf von Anpassungsstrategien sollten sich Akteure der Klimaanpassung an den simulierten Extremen (Randperzentile) anstatt an Mittelwerten eines Projektionsensembles orientieren.
Projektpartner
- Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Institut für Atmosphäre und Umwelt
Kontakt
Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Fachzentrum Klima
Leitung Dr. Johannes Franke
Telefon: 0351 2612-5500
Öffentlichkeitsarbeit Katja Rühle
Telefon: 0351 2612-5506
E-Mail: FachzentrumKlima.lfulg@smekul.sachsen.de
Twitter: LfULG Twitter