Hilfsmittel und Tools
Um in das Thema Klimawandel und Klimaanpassung einzusteigen, existieren noch wenige geeignete Leitfäden für den Kulturbereich, die Institutionen als Blaupause für sich anwenden können bzw. denen sie folgen könnten. Im folgenden werden als hilfreich angesehene Hilfsmittel gelistet und kurz beschrieben.
Für Institutionen mit Archiven empfehlenswert:
- SiLK Sicherheitsleitfaden Kulturgut Unterstützt die hausinterne Evaluierung von Naturgefahren wie Flut, Klima, Schädlinge, Unwetter - Ausführlicher Fragebogen zur Selbsteinschätzung, Informationsseiten und Wissenspool.
Für die hausinterne Transformation zur nachhaltigen Produktionsweise empfehlenswert:
Soll es größer gedacht darum gehen, eine Nachhaltigkeitsstrategie für die eigene Organisation zu entwickeln, hilft:
In einzelnen Kultursparten wurden bereits spezifische Handlungshilfen für umweltfreundlicheres Arbeiten entwickelt.
- Für tourende Kulturzweige wie zum Beispiel in der Musik gibt es den Green Touring Guide, der dabei unterstützt insbesondere die Treibhausgas-Emissionen zu verringern:
Green Touring Guide öffnen
- Für die Film- und Fernsehproduktion, aber auch in der Werbung einsetzbar, sind die ökologischen Mindeststandards von Green Motion, einem Label für umweltfreundliche Herstellung von Bewegtbildmedien. Ab 2023 wird dieser Kriterienkatalog in der deutschen Filmförderung aus öffentlichen Finanzmitteln flächendeckend angewendet.
Green Motion öffnen
- Noch mehr kulturspezifische Leitfäden finden sich auf der Seite des Aktionsnetzwerk für Nachhaltigkeit in Kultur und Medien.
Leitfäden beim Aktionsnetzwerk für Nachhaltigkeit öffnen
Um die Klimawirkung von Aktivitäten im Sinne von Treibhausgasemissionen zu bemessen sind CO2-Bilanzen ein geeignetes Mittel. Die Kulturstiftung des Bundes stieß 2020/21 ein Bilanzierungsprojekt an, bei dem in einem Konvoiverfahren erstmals für 19 Kulturinstitutionen individuelle Bilanzen erstellt wurden. Die Erfahrungen der Institutionen mit dem Prozess, die CO2-Ergebnisse und daraus gefolgerte Handlungsempfehlungen sind in einer Broschüre zusammengetragen.
Ergebnissbroschüre der Kultutstiftung öffnen
Für die Kulturbranche gibt es nach dem britischen Vorbild der gemeinnützigen Organisation Julie‘s Bicycle einen eigenen CO2-Rechner für die deutsche Kulturszene und deren Bedürfnisse. Mehr Informationen lassen sich über das bundesweite Aktionsnetzwerk für Nachhaltigkeit in Kultur und Medien erfahren.
Online-Tools für die Erstellung von CO2-Bilanzen:
Rechner für Events und Veranstaltungen über Anbieter KlimAktiv öffnen
Perspektivisch: Wissensplattform Klima und Kulturerbe mit Handlungsempfehlungen ab 2023
Ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts (KERES) beschäftigt sich bis 2023 mit Klimawandel und Kulturerbeschutz.
Dabei wird erforscht wie Kulturgüter vor Extremklimaereignissen geschützt und die Resilienz erhöht werden kann. Entstehen soll eine Art öffentlich zugängliches Frühwarnsystem und Datenpool für Kulturinstitutionen mit langfristigem Blick um die Vorsorge und Nachsorge von möglichen Extremwetterschäden zu unterstützen.
Online-Tools zur eigenen Risiko-Einschätzung
- Excel-Tool »ClimateRisk Mate« inklusive Leitfaden (96 Seiten) und Blog.
- Einen schnellen Check auf Starkregen- und Hochwassergefahr am eigenen Standort bietet die Versicherungsbranche mit dem »Hochwasser-Check« an.
- Das Online-Tool »Management von Umweltrisiken in kleinen und mittleren Unternehmen«. Bietet eine allgemeine Handlungshilfe als Präsentation und mit einem aufgezeichneten Webinar (36 Min).
- Culture4Climate - Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbereich Die vom BMWK geförderte bundesweite Initiative bietet über eine Netzwerkkarte verschiedenen Akteuren die Möglichkeit sich zu präsentieren und zu vernetzen.