Trockenheit in Sachsen
November 2017 bis heute
Die klimatische Wasserbilanz ergibt sich aus der Differenz von Niederschlag (korrigiert) und potentieller Verdunstung (Gras-Referenz) und bezeichnet das potentielle Wasserdargebot.
Bilanzierung der atmosphärischen Bedingungen von November 2017 bis November 2024 (vs. 1961-1990)
Niederschlag: -308 l/m² (-7 %)
Gras-Referenzverdunstung: +573 l/m² (+15 %)
klimatische Wasserbilanz: -801 l/m²
Das aufgebaute Niederschlagsdefizit in Sachsen ist regional unterschiedlich ausgeprägt.
gegenüber 1961-1990
Von November 2017 bis November 2024 baute sich ein kumulatives Niederschlagsdefizit von -308 l/m² (-7 %) auf.
gegenüber 1991-2020
Von November 2017 bis November 2024 baute sich ein kumulatives Niederschlagsdefizit von -433 l/m² (-9 %) auf.
Aufgrund des sehr hohen thermischen Niveaus und des Überschusses an Sonnenstunden erhöhte sich die potentielle Verdunstung (Sättigungsdefizit der Atmosphäre). Auf diese hohe atmosphärische Sogwirkung reagiert die Landoberfläche mit der tatsächlichen Verdunstung, was hohe Verdunstungsraten von Wasserflächen und bei anhaltenden Niederschlagsdefiziten eine weitgreifende Ausschöpfung des Bodenwassers bis in tiefere Schichten zur Folge hat. Hinzu kommt, dass Wassermangel die tatsächliche Verdunstung unterdrückt und sich somit die bodennahe Luft zusätzlich erwärmt.
gegenüber 1961-1990
Von November 2017 bis November 2024 baute sich ein kumulativer Überschuss von +573 l/m² (+15 %) auf.
gegenüber 1991-2020
Von November 2017 bis November 2024 baute sich ein kumulativer Überschuss von +286 l/m² (+7 %) auf.
Die klimatische Wasserbilanz ergibt sich aus der Differenz von Niederschlag (korrigiert) und potentieller Verdunstung (Gras-Referenz) und bezeichnet das potentielle Wasserdargebot.
Für das System Boden-Pflanze-Atmosphäre stellt das gleichzeitige und anhaltende Auftreten (Einwirkzeit!) von Temperatur- und Niederschlagsextremen besondere Risiken mit weitreichenden Folgen dar.
gegenüber 1961-1990
Von November 2017 bis November 2024 baute sich ein kumulatives Defizit von -881 l/m² auf.
gegenüber 1991-2020
Von November 2017 bis November 2024 baute sich ein kumulatives Defizit von -719 l/m² auf.
Klimatologie
Die klimatische Wasserbilanz ergibt sich aus der Differenz von Niederschlag (korrigiert) und potentieller Verdunstung (Turc-Wendling) und bezeichnet das potentielle Wasserdargebot.
1961-1990 (Klima-Referenzperiode):
klimatische Wasserbilanz: ca. 142 l/m²
Niederschlag (korrigiert): ca. 770 l/m²
potentielle Verdunstung: ca. 628 l/m²
1991-2019 (29 Jahre)
klimatische Wasserbilanz: ca. 130 l/m² (- 8 % vs. 1961-1990)
Niederschlag (korrigiert): ca. 800 l/m² (+ 4 % vs. 1961-1990)
potentielle Verdunstung: ca. 670 l/m² (+ 7 % vs. 1961-1990)
2011-2019 (9 Jahre):
klimatische Wasserbilanz: ca. 60 l/m² (-58 % vs. 1961-1990)
Niederschlag (korrigiert): ca. 755 l/m² (- 2 % vs. 1961-1990)
potentielle Verdunstung: ca. 695 mm (+ 11 % vs. 1961-1990)
Der Index nach de Martonne zielt auf die pflanzenphysiologische Wirkung des Niederschlags ab und liefert ein einfaches Maß für die Trockenheit eines Lebensraumes. Er ist definiert mit dM = RR/(T+10), wobei RR der unkorrigierte Niederschlag (mm) eines Bezugszeitraumes (z. B. Jahreszeit) und T die Mitteltemperatur (°C) des Bezugszeitraums ist. Die Temperatur fungiert hier als Proxy für die Verdunstung. Aufgrund der geringen Datenanforderung lassen sich vergleichsweise lange Zeitreihen berechnen und hinsichtlich Klimawandel bewerten.
Der Index nach de Martonne harmoniert mit der klimatischen Wasserbilanz und kann als atmosphärische Rahmenbedingungen für Feuchte- und Trockenphasen interpretiert werden.
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Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Fachzentrum Klima
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